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DECT und WLAN – die Dauersender

Sich zu Hause wohlfühlen bedeutet auch, die Vorzüge moderner Kommunikation zu erleben und zu genießen. Und „genießen“ bedeutet auch, unnötigen Elektrosmog zu vermeiden. Intelligente Lösungen für Telefon, Internet und WLAN stehen hier zur Verfügung – in der Größe einer Steckdose. Sendeleistungsregulierungen für WLAN-Module und DECT-Schnurlostelefone ermöglichen minimale Bestrahlungen. 

Erreichbarkeit an allen Orten

Die meisten Menschen möchten heute immer und überall erreichbar sein, Mails empfangen, Fotos sowie Videofilme versenden, empfangen und anschauen – und das alles mit hoher Qualität und möglichst extrem schnell. Zur Realisierung dieser Wünsche wurden nicht nur hunderttausende von Mobilfunkantennen installiert, sondern noch mehr WLAN-Sender, die im privaten wie im öffentlichen Bereich senden. Zusätzlich unterstützen unzählige schnurlose Telefone nach dem DECT-Standard die „Kommunikationsmobilität“ in Heim und Garten.

WLAN – Was bedeuten die vier Buchstaben?

WLAN steht für Wireless Lokal Area Network – auf Deutsch: ein drahtloses lokales Netzwerk. Andere Länder haben dafür den Begriff Wi-Fi. Beide Abkürzungen sind jedoch streng genommen keine Synonyme. WLAN bezeichnet das Funknetzwerk, während Wi-Fi die Zertifizierung durch die Wi-Fi Allianz darstellt. 

WLAN und detaillierte Informationen

Viele detaillierte Informationen zu WLAN, den Frequenzen, wo WLAN in Geräten installiert ist usw. sind in dem Beitrag Schutz im Haus vor WLAN und Co dargestellt. 

WLAN in der Steckdose

Immer mehr Geräte der Kommunikationstechnik verfügen über keinen LAN-Anschluss mehr. Sie können nur noch über Mobilfunk oder WLAN miteinander kommunizieren. Aufgrund der biologischen Relevanz der gepulsten 10 Hz-Signale ist es sinnvoll, die Belastung durch WLAN so weit wie möglich zu minimieren. Dazu bietet sich eine geschirmte und leistungsfähige Heimverkabelung an. Gerade aus optischen Gründen ist es manchmal von großem Interesse, dass die WLAN-Sender so klein wie möglich sind. Hier ist es einem Anbieter gelungen, den Sender so klein zu gestalten, dass er anstelle einer Steckdose in die gleiche Öffnung passt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Sendeleistung so gering einzustellen, dass gerade mal ein Zimmer ausreichend WLAN-Signale erhält. Und, last but not least, lässt sich der WLAN-Sender über einen einfachen Schalter am WLAN-Modul jederzeit problemlos ein- oder ausschalten. Dieses Modell wird im Video Schutz im Haus vor WLAN und Co vorgestellt. Inzwischen wurde es durch ein Nachfolgemodell ersetzt.

Was bedeutet DECT?

DECT ist die Abkürzung für Digital Enhanced Cordless Telecommunications, was zu Deutsch „verbesserte digitale Schnurlos-Kommunikation" bedeutet. Es ist ein Funkstandard, der inzwischen bei allen Festnetztelefonen eingesetzt wird. Und nicht nur dort, sondern auch beim Babyphon gibt es einige Hersteller, die ihn trotz seiner biologischen Problematik anwenden.

Wann funkt DECT?

Als der Funkstandard DECT auf den Markt kam, hat jede Basisstation eines schnurlosen Heimtelefons dauerhaft mit 100 Impulsen pro Sekunde, entsprechend 100 Hz, gesendet. 

Als nach und nach immer mehr Menschen über gesundheitliche Probleme wie Hyperaktivität, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Bluthochdruck usw. klagten, gab es kritische und engagierte Baubiologen, die der Meinung waren, die dauerhafte Belastung durch DECT sollte dringend reduziert werden. Daraufhin entwickelte ein Schweizer Unternehmen schnurlose DECT-Telefone, die das Dauersenden der Basisstation dann einstellen, wenn das Handteil in den Ladebereich an der Basisstation gesteckt wurde.

Diese Entwicklung wurde vom Markt honoriert und große Hersteller fingen an, sich ebenfalls diesbezüglich Gedanken zu machen. Sie entwickelten zunächst Geräte, bei denen der Benutzer die Sendeleistung um ca. 90 % reduzieren konnte. Mit dieser Sendeleistungsreduzierung ging Hand in Hand auch die Reichweitenreduzierung.

Im nächsten Schritt wurde zusätzlich zur Sendeleistungsreduzierung das Abschalten des Dauersendens der Basisstation installiert, solange nicht telefoniert wurde.

Sowohl die Reduzierung der Sendeleistung als auch das Abschalten des Dauersendens der Basisstation ist heute eine Option fast aller Anbieter. Die Firmen verkaufen dies aus Marketinggründen als „Einsparen von Energie“ und nicht als einen Beitrag zu „Gesundheit durch das Abschalten des Dauersenders“. Bei der Auslieferung dieser Geräte ist der Dauersender mit voller Leistung aktiviert und der Benutzer muss selbst im Menü die Auswahl treffen, ob er eine Sendeleistungsreduzierung sowie das Ausschalten in Zeiten des Nichttelefonierens einstellen möchte. Zusätzlich muss diese Einstellung für jedes einzelne an der Basisstation angeschlossene Mobilteil durchgeführt werden. Wird nur ein einziges Handteil nicht entsprechend aktiviert, sendet die Basisstation weiterhin rund um die Uhr mit voller Leistung 100 Impulse pro Sekunde.

Glücklicherweise gibt es einen Anbieter, der für seine schnurlosen DECT-Telefone den Blauen Engel beantragt und auch erhalten hat. Diese Modelle sind die einzigen Geräte, bei denen das Dauersenden ab Werk deaktiviert ist und die nur dann gepulste Strahlung aufweisen, wenn mit ihnen telefoniert wird.

Warum ist DECT-Strahlung gefährlich?

Die Signale von DECT werden, wie oben bereits dargestellt, mit 100 Impulsen pro Sekunde – entsprechend 100 Hz – gesendet. Es handelt sich hier um eine streng periodische Pulsung, die so in der Natur nicht vorkommt. 

Wie hoch ist die Belastung durch Strahlung?

Je nach Abstand zu einer DECT-Basisstation kann die Strahlung zwischen einigen Mikrowatt pro Quadratmeter bis hin zu einigen 10.000 µW/m² betragen. Entscheidend ist hier, dass man sich in einer Wohnung immer relativ nah zu einer Basisstation befindet und dadurch in der Regel stets hohen Werten ausgesetzt ist. 

Welche gesundheitlichen Probleme folgen daher für Sie?

Die ersten beobachteten gesundheitlichen Folgen von DECT-Bestrahlung waren Hyperaktivität und Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen und Bluthochdruck. Des Weiteren wurden Sprach- und Wortfindungsstörungen, Angst und Unwohlsein, Unruhe und Leistungsschwäche bei Bestrahlten festgestellt. Bei Kindern konnte durch das Entfernen der DECT-Telefone Bettnässen und Nasenbluten beseitigt werden.

Babyphone nach DECT-Standard

Ganz besonders problematisch wird es beim Einsatz von Babyphonen nach dem DECT-Standard. Meist werden diese Geräte in der Nähe des Babys positioniert, von wo aus sie rund um die Uhr mit voller Leistung senden. Und dann wundern Eltern sich, warum ihr Baby nicht schläft? Warum es schreit, wenn es ins Bett gelegt wird? Warum es immer in einer Ecke des Bettes liegt oder dorthin „ausweicht“, um der Strahlung zu entgehen? Glücklicherweise sind nicht alle Babyphone mit dieser DECT-Technologie ausgestattet. Die Zeitschrift Ökotest nennt durchaus empfehlenswerte Geräte.

EUROPAEM – Das sagen die Umweltmediziner

Die Europäische Akademie für Umweltmedizin e. V., EUROPAEM, ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung von Forschung und Praxis der klinischen Umweltmedizin. Sie hat im Jahr 2016 die EMF Leitlinie zur Prävention, Diagnostik und Therapie EMF-bedingter Beschwerden und Krankheiten in einem medizinischen Fachjournal publiziert. Die EMF Leitlinie (>>> LINK EXTERN auf https://europaem.eu/bibliothek/artikel/europaem-emf-leitlinie-2016) berücksichtigt zahlreiche wissenschaftliche Forschungsergebnisse und Publikationen. Sie leitet daraus Empfehlungen für maximale Werte für elektromagnetische Felder an Büro-Arbeitsplätzen sowie Schlafplätzen ab. 

Für DECT werden tagsüber nicht mehr als 100 Mikrowatt pro Quadratmeter und nachts nicht mehr als 10 µW/m² empfohlen. Für empfindliche Personen, wie z. B. Kleinkinder, liegt die Empfehlung bei weniger als 1 µW/m².

Für WLAN werden tagsüber nicht mehr als 10 Mikrowatt pro Quadratmeter und nachts nicht mehr als 1 µW/m² empfohlen. Für empfindliche Personen sollte die Belastung unter 0,1 µW/m² liegen. 

Wie reduzieren Sie die Strahlung Ihrer eigenen DECT-Geräte?

Am sinnvollsten ist es, wenn Sie selbst keine Geräte betreiben, die mit gepulster Strahlung arbeiten. Hierbei wäre der ideale Ersatz für ein DECT-Schnurlostelefon ein schnurgebundenes Telefon. Aber Achtung: Nicht jedes Telefon mit „Schnur“ ist ein echtes schnurgebundenes Telefon. Manche Mobilfunkanbieter bieten „Festnetzverträge“ an, mit denen Sie ein Telefon erhalten, dessen Hörer mit einem Kabel angeschlossen ist. Das Telefon wird jedoch nicht an der Telefondose angeschlossen, sondern am Stromnetz. In dem Telefon selbst befindet sich ein Mobilfunkchip. Jedes Telefonat, das Sie nun führen, wird über Mobilfunk abgewickelt, während Sie glauben, Sie würden schnurgebunden telefonieren.

Manche DECT-Telefone bieten auch die Funktion der Leistungsminimierung. Bei einigen Modellen konnte durch Messungen jedoch festgestellt werden, dass es nicht zu einer Sendeleistungsreduzierung, sondern sogar zu einer Erhöhung gekommen ist.

Wenn Sie nicht auf das DECT-Telefon verzichten wollen, so benützen Sie es nur, um Anrufe irgendwo im Garten oder im Haus anzunehmen. Wechseln Sie dann auf das schnurgebundene Festnetz, wenn Sie erkennen können, dass es sich um ein längeres Telefonat handeln wird.

Wie reduzieren Sie die Strahlung Ihrer eigenen WLAN-Geräte?

Auch wenn Sie selbst kein WLAN betreiben, kann es durchaus sein, dass Sie auf Ihren Endgeräten zahlreiche WLAN-Sender angezeigt bekommen. Diese stammen aus der Nachbarschaft. Bitte beachten Sie, dass Mobiltelefone, Tablets und Computer dafür ausgelegt sind, auch bei geringsten Leistungsflussdichten Ihnen noch entsprechende Geräte anzuzeigen. Es ist durchaus möglich, dass diese Geräte bei Ihnen mit weniger als 1 µW/m² Strahlungsdichte vorhanden sind. Entscheidend ist, dass Sie zunächst Ihre eigenen Geräte in ihrer Sendeaktivität einschränken oder ausschalten und erst dann Ihre Suche auf Nachbarwohnungen ausdehnen. Leider gibt es keinerlei gesetzliche Vorgaben, die eine Bestrahlung des Nachbarn durch DECT- oder WLAN-Signale verbieten.

Weitere Informationen zur Reduzierung der Belastung durch WLAN finden Sie im Beitrag Schutz im Haus vor WLAN und Co.

Messungen und Beratungen

Ein vorletztes Wort zum Schluss: Bitte bedenken Sie, dass nicht alle Sendeanlagen von DECT und WLAN für Sie als Laien sofort erkennbar sind. Durch den Einsatz geeigneter Geräte, seien es Hochfrequenz-Breitbandmessgeräte oder Spektrumanalysatoren, können die Strahlungsintensitäten gemessen und die Standorte der Sender ermittelt werden. Viele Geräte weisen heute DECT- bzw. WLAN-Sender auf, ohne dass Sie diese jemals benutzen wollen oder Kenntnis darüber haben.

Worauf Sie achten sollten!

Wenn Sie wissen wollen, wo überall Ihre versteckten Sender sind, dann empfehlen wir Ihnen, durch kompetente Messtechniker die Ist-Situation erfassen zu lassen. Qualifizierte Messtechniker messen und beraten Sie. Mit ihren Messgeräten sind sie in der Lage, die unbekannten Sender zu ermitteln und Lösungsvorschläge zu unterbreiten.

Hinweis: Seriöse Messtechniker verkaufen keine Produkte zur Abschirmung.

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